Vernetzte physische Infrastruktur

 

Im Teil­pro­jekt „ver­netz­te phy­si­sche Infra­struk­tur“ wird ein Kon­zept für die Ener­gie­ver­sor­gung des Ener­ge­ti­schen Nach­bar­schafts­quar­tiers am ehe­ma­li­gen Flie­ger­horst in Olden­burg ent­wi­ckelt, umge­setzt und eva­lu­iert. Ziel des Teil­pro­jekts ist eine ganz­heit­li­che Betrach­tung der Ener­gie­ver­sor­gung, um Opti­mie­rungs­po­ten­tia­le früh­zei­tig zu iden­ti­fi­zie­ren und nut­zen zu kön­nen. Im Fokus ste­hen die Sek­to­ren­kopp­lung von Strom und Wär­me sowie eine Ein­bin­dung der Mobi­li­tät sowohl für ein­zel­ne Häu­ser als auch für das gesam­te Quar­tier. Das For­schungs­vor­ha­ben glie­dert sich in drei Tei­le: Die Kon­zep­ti­on und Pla­nung der Ener­gie­ver­sor­gung, die Rea­li­sie­rung des Kon­zepts und die Bewer­tung der Ergeb­nis­se.

 

Im ers­ten Teil geht es um die Kon­zep­ti­on und Pla­nung der phy­si­schen Infra­struk­tur. Hier ste­hen das städ­te­bau­li­che Kon­zept und die Bau­leit­pla­nung, sowie die Infra­struk­tur­pla­nung von Ener­gie­net­zen und Net­zen für Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gi­en im Vor­der­grund. Dar­über hin­aus wid­met sich das Pro­jekt dem The­ma Mobi­li­tät und der Kon­zep­ti­on einer Smart City-Infra­struk­tur. Ziel ist es, ver­schie­de­ne Sze­na­ri­en zur Ener­gie­er­zeu­gung zu simu­lie­ren und hin­sicht­lich unter­schied­li­cher Bewer­tungs­kri­te­ri­en mit­ein­an­der zu ver­glei­chen, so dass eine Emp­feh­lung für ein kon­kre­tes Ener­gie­sys­tem abge­lei­tet wer­den kann. Die Bewer­tungs­kri­te­ri­en für die Sze­na­ri­en umfas­sen unter ande­rem die Anpas­sungs­fä­hig­keit eines Ener­gie­sys­tems auf geän­der­te Nut­zungs­an­for­de­run­gen sei­tens des Ver­brau­chers sowie die Anfäl­lig­keit auf exter­ne „Stö­run­gen“ wie zum Bei­spiel kli­ma­ti­sche Ein­flüs­se, Ände­run­gen der recht­li­chen und wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen oder Sys­tem­aus­fäl­le.

Im nächs­ten Teil geht es um die die erfolg­rei­che Umset­zung des zuvor geplan­ten ener­ge­ti­schen Kon­zepts. Die Rea­li­sie­rung der phy­si­schen Infra­struk­tur fokus­siert sich auf die Instal­la­ti­on der Wär­me- und Strom­net­ze sowie der Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Auto­ma­ti­sie­rungs­in­fra­struk­tur. Zudem wer­den Ener­gie­wand­ler und ‑spei­cher sowie dezen­tra­le Ener­gie­er­zeu­gungs­an­la­ge inte­griert. Für die spä­te­re Erfolgs­kon­trol­le des Ener­gie­kon­zepts wer­den ent­spre­chen­de Anla­gen­da­ten anonym auf­ge­zeich­net. Um ein opti­mier­tes Zusam­men­spiel der Ein­zel­kom­po­nen­ten sicher­stel­len zu kön­nen, wird eine ent­spre­chen­de Akto­rik und Sen­so­rik ver­baut. Zusätz­lich wer­den Was­ser­stoff­tech­no­lo­gi­en ein­ge­setzt, um die Vor­zü­ge einer breit auf­ge­stell­ten Ener­gie­in­fra­struk­tur nut­zen und Nach­tei­le ande­rer Tech­no­lo­gi­en aus­glei­chen zu kön­nen.

Im letz­ten Teil soll das Ener­gie­kon­zept bewer­tet wer­den. Ziel ist es, die phy­si­sche Infra­struk­tur in Hin­blick auf ihre Über­trag­bar­keit auf ande­re Quar­tie­re und die Wirt­schaft­lich­keit des gesam­ten Ener­gie­sys­tems zu unter­su­chen. Hier­zu wer­den die Daten aus der Simu­la­ti­on der Sze­na­ri­en mit den Mess­wer­ten ver­gli­chen, die aus der Umset­zung des Ener­gie­kon­zepts gewon­nen wur­den. Durch die Zusam­men­füh­rung der Ergeb­nis­se sol­len Schluss­fol­ge­run­gen für Zukunfts­sze­na­ri­en abge­lei­tet wer­den. Die Ergeb­nis­se der ein­zel­nen Arbeits­schrit­te wer­den der Öffent­lich­keit pro­jekt­be­glei­tend vor­ge­stellt.