Lokale Energie lokal nutzen! Neue Podcastfolge mit und über das ENaQ-Projekt
7. Dezember 2023Citylogistic 2.0 – Forschung im Reallabor geht weiter
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13. Dezember 2023Rückblick: Beteiligungsformate für das Quartier Helleheide
Im Rahmen von ENaQ war neben der baulichen und technischen Entwicklung die Partizipation ein zentraler Bestandteil. Grundlegender Gedanke dabei war, dass ein klimafreundliches Quartier zwar gewisse Voraussetzungen für ein entsprechendes Wohnen mitbringt, jedoch die aktive Mitwirkung und Identifikation derer braucht, die in einem solchen Quartier ihren Alltag bestreiten.
Organisiert von den Projektpartnern ARSU GmbH und GSG OLDENBURG und unterstützt und evaluiert von der Carl-von Ossietzky-Universität und der Universität Vechta, wurde das Format der Bürger*innen-Werkstatt entwickelt. Hier kamen (und kommen auch weiterhin) in regelmäßigen Abständen Interessierte und potenzielle Bewohnerinnen und Bewohner zusammen, um gemeinsam Themen und Ideen eines nachbarschaftlichen und klimafreundlichen Wohnens und Lebens zu besprechen und zu diskutieren. Behandelt wurden bisher u.a. die Möglichkeiten der Gestaltung und Nutzung von Gemeinschaftsflächen und –räumen, der Einsatz technischer Kommunikationsmedien, Anforderungen an die Mobilität, sharing-Ideen, Möglichkeiten der Nahversorgung und die Einbindung des Quartiers in die umliegende Nachbarschaft. Einige Themen, wie z.B. die Gestaltung der Freiflächen können zunächst nur auf einer eher konzeptionellen Ebene verhandelt werden, denn entsprechende Entscheidungen können nur vor dem Hintergrund der realen Situation im Wohnumfeld getroffen werden und bedürfen ebenso der Stimmen weiterer Hinzuziehender. Bei der Nutzung und Organisation der Gemeinschaftsräume hingegen, war das Werkstatttreffen für die Planung hilfreich, da so im Vorfeld genauer definiert werden konnte, welche Funktionen die Räume jeweils übernehmen sollen. So wird ein Waschcafé angegliedert und weitere Aufenthaltsmöglichkeiten (Café, Bügeln, Handarbeiten, etc.) zur Überbrückung der Wartezeit werden integriert.
Während der Coronazeit mussten die Treffen in den Bürgerwerkstätten unterbrochen werden. Um die inhaltliche Arbeit dennoch fortführen zu können, wurde die Werkstatt in ein digitales Format überführt. Hier konnten die Interessierten ihre Wünsche und Ideen auf unterschiedliche Weise einbringen und auf einer digitalen Karte mit einem kurzen Textbeitrag, mit Fotos, Hinweisen und Beispielen aus anderen Wohnquartieren konkret verorten. Eingestellt wurden insbesondere Ideen zur Gestaltung der Freiflächen und der Gemeinschaftsräume, aber ebenso der Wunsch nach einem Gästezimmer, Möglichkeiten zur Fahrradreparatur bzw. einer kleinen Heim-Werkstatt. Wenngleich von allen Beteiligten die persönlichen Treffen deutlich bevorzugt werden, war die digitale Bürger*innen-Werkstatt eine gute Möglichkeit, um zumindest in der langen Zeit der Kontaktbeschränkung ein „Mitwirkungsmedium“ mit relativ großer Reichweite angeboten zu haben. Gleichzeitig eröffnete sich damit auch die Möglichkeit, Interessierte anzusprechen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an den analogen Treffen teilnehmen konnten. Die Bürger*innen-Werkstatt wird noch mindestens bis zum Bezug der Wohngebäude fortgeführt, aber auch darüber hinaus wird es ein Angebot der GSG zur Unterstützung der sich gründenden Nachbarschaft geben.
Ein weiteres beliebtes und niedrigschwelliges Beteiligungsformat stellten die Führungen über den Fliegerhorst dar. Seit der Öffnung dieses Areals fanden die unterschiedlichsten Angebote zur Besichtigung großen Zuspruch. Mit dem Projekt ENaQ und dem Fortschreiten der Bautätigkeit wurde diese Art der Beteiligung nun noch erweitert, in dem es monatliche Führungen an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten gab. Organisiert wurden die Führungen von einzelnen Mitgliedern der Projektgruppe als „Spaziergang“ über das Fliegerhorstgelände bis zum entstehenden Quartier Helleheide. An einzelnen Stopp-Punkten gab es Erläuterungen zur geschichtlichen Entwicklung der Fläche, inklusive der städtischen Beteiligungsangebote und insbesondere mit Ausführungen zum Projekt ENaQ. Alle angebotenen Termine waren sehr gut besucht, so dass dieses Format auch im kommenden Jahr fortgeführt werden soll. Sowohl die Bürger*innen-Werkstatt mit ihrem praktischen konkreten Bezug aber auch die eher unverbindlichen Fliegerhorstführungen können als gut geeignete Bestandteile der Partizipation im ENaQ-Prozess bewertet werden und haben eine sinnvolle Ergänzung zu den weiteren Angeboten von Vorträgen, Wissenstransfer und weiterem Austausch hergestellt.